Ein Besuch dieser eindrucksvollen Darstellungen darf bei einem Krippenspaziergang durch Altötting nicht fehlen. Bereits beim Bau der Wallfahrtsbasilika im Jahre 1912 wurde ein Raum für den Krippenbau geschaffen, und seit dieser Zeit pflegen und unterstützen die Altöttinger Kapuziner den Krippengedanken. Die zahlreichen geschnitzten und bekleideten Figuren stammen aus verschiedenen Werkstätten, teilweise auch von Bruder Sebald Schönlinner (gestorben 1928). Bruder Eberhard Sturm (gestorben 1980) fertigte einen Großteil der Bauten und sorgte über viele Jahre für einen perfekten Aufbau der einzelnen Szenerien. Seit Jahrzehnten ist nun Bruder Vinzenz Müller der Krippenmeister und beweist mit großartigen Darstellungen, wie er den reichen Fundus zu nutzen versteht. – Erwähnen muss man auch noch das „Salzburger Loretokind“, ein anmutiges Jesuskind aus Wachs, das während der Weihnachtszeit vor dem Franziskus-Seitenaltar in einem Glasschrein ausgestellt wird. Gestiftet wurde es vor gut 100 Jahren von einem Passauer Domherrn.
Der Turmbau zu Babel
Aktuelle Krippendarstellung: (Quelle: Mose 11:1-9). Nach der Sintflut bekommen Noahs Söhne und ihre Frauen viele Kinder. Ihre Familien werden immer größer. Sie beginnen sich auf der Erde zu verteilen, so wie Jehova es ihnen gesagt hat.
Aber einige Familien hören nicht auf Jehova. Sie sagen: »Kommt, wir bauen eine Stadt und bleiben hier. Wir bauen auch einen Turm, der so hoch ist, dass seine Spitze bis in den Himmel reicht. Dann werden wir berühmt!«
Das gefällt Jehova überhaupt nicht. Deswegen beschließt er, etwas dagegen zu tun. Weißt du, was er macht? Er lässt die Menschen plötzlich verschiedene Sprachen sprechen. So kann einer den anderen nicht mehr verstehen. Und deshalb können sie nicht mehr weiterbauen. Die Stadt, an der sie gebaut haben, wird als Babel bekannt, was „Verwirrung“ bedeutet. Mit der Zeit ziehen die Menschen aus Babel weg und verteilen sich über die ganze Erde. Aber dort, wo sie dann leben, machen sie weiter schlimme Sachen.
weitere Darstellungen von den Jahreskrippen in der Basilika
- Fotos: Schmidlkofer Carolin. Bauten: Fam. Schmidlkofer. Besitzer: Kapuziner der Basilika St. Anna.